Utthita Eka Pada Hastasana – Beinstellung
Die im folgenden abgebildete Ausstellung möchte das Schöne im Yoga darstellen. Die Serie von Bildern soll auf Möglichkeiten aufmerksam machen, die mit Yoga-āsana gegeben sind und die über den reinen Nutzwert einer Übung hinausgehen. Im menschlichen Körper und in seinen Bewegungen ist nach meinen Erfahrungen und Beobachtungen ein verborgener Schönheitssinn angelegt. Wer diesen entdeckt, kann seinen Körper mit der Yoga-āsana in eine kunstvolle Form führen. Schönheit entsteht somit als Ausdruck eines künstlerischen Yoga.
Utthita Eka Pada Hastasana
Beinstellung mit leicht aufstrebender Dynamik
Die anmutige und anspruchsvolle aufgerichtete Beinstellung bewirkt eine Anregung in das Aufrichtevermögen des gesamten Körpers. Das Zentrum des Aufrichtens liegt zunächst einmal am untersten Ende der Wirbelsäule. Der Übende richtet sich selbst scheinbar sowohl mit den Beinen als auch mit dem Rücken entgegen der ziehenden, beschwerenden und widerständigen Gravitation auf. Aber dieses Aufrichten geschieht bei einem etwas klarere und genaueren Blick nicht nur durch eine äußere Willensanstrengung gegen die Schwerkraft, sondern sogar mit einem Abstieg der Willenskraft. Der Körper selbst, obwohl er sich auf grazile Weise mit den Beinen aufrichtet, zieht sich in seinem Erdenwesen gewissermaßen zu einem Mittelpunkt zusammen und der Mensch wird fühlbar bescheidener.
Heinz Grill in Die Seelendimension des Yoga, S. 272
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Bildquelle (19-03-03): Zypresse – Bild von Hans auf pixabay