Supta Padangushthasana, supta padāṅguṣṭhāsana – das liegende Dreieck
Damit du den Ausdruck jeder einzelnen Stellung mit einigen Gedanken auf dich wirken lassen kannst, findest du hier in der Rubrik Asana-Zitate jedes Foto einzeln aufgeführt, zusammen mit einem kurzen Text. Die Texte widmen sich verschiedenen Aspekten zum tieferen Sinn des Yoga-Übens. Wer sich für das Erlernen dieser schönen Positionen interessiert, sollte sich an einen kompetenten Yogalehrer wenden, um Fehler in der Praxis zu vermeiden!
supta padāṅguṣṭhāsana
Liegendes Dreieck mit aktiver Längsausdehnung in Beinen, Rumpf und Armen
Swami Vivekananda¹ über Karma-Yoga:
Die Bhagavad-Gītā lehrt den Karma-Yoga². Wir sollten arbeiten durch Yoga, das heisst durch Konzentration. Bei solcher Konzentration (Yoga) auf unsere Tätigkeit (Karma) ist kein Egobewusstsein vorhanden. Das Bewusstsein, dass ich es bin, der dieses oder jenes tut, ist nicht vorhanden, wenn man durch Yoga arbeitet. Der Mensch im Westen versteht das nicht. Er sagt: „Wie kann ein Mensch arbeiten, wenn sein Ego verschwunden ist?“ Wenn man aber konzentriert arbeitet und sich selbst dabei vergisst, gelingt die Arbeit viel besser; das kann jeder in seinem eigenen Leben erfahren. Wir tun viele Arbeiten unbewusst, wie zum Beispiel das Verdauen der Nahrung, viele andere bewusst und noch andere gleichsam in Samādhi, wo es kein Bewusstsein des niederen Ego gibt. Wenn ein Maler sein Egobewusstsein verliert, weil er sich völlig in seine Malerei versenkt, wird er Meisterwerke schaffen. Einem guten Koch geht es ähnlich. Aber diese Menschen können nur eine einzige Arbeit, an die sie gewöhnt sind, gut machen. Die Bhagavad-Gīta lehrt, dass jede Arbeit so verrichtet werden sollte.³
Anmerkungen und Textquelle:
(1) Swami Vivekananda (1863 – 1902) war ein hinduistischer Mönch und Gelehrter, dessen Leistung es war, die hinduistische Denkweise in einer modernierten Form als einer der ersten für den Westen aufgeschlüsselt zu haben, nachdem er im Jahr 1893 insgesamt 13 vielbeachtete Reden auf dem Kongress des Weltparlaments der Religionen in den Vereinigten Staaten gehalten hatte. Aber auch in Indien selbst trug er zu einer Erneuerung des Hinduismus bei. (siehe en.wikipedia.org)
(2) supta = am Boden aufliegend
pada = Fuß, Bein
aṅguṣṭha = großer Zeh
bhagavad = der Erhabene
gītā = der Gesang
karma = die Tätigkeit, Arbeit
yoga = das Verbinden, das Vereinen, das Befestigen im Sinne von „in fester Konzentration die Gedanken auf ein Objekt richten“
samādhi = das Verbinden, die Einheit, das Harmonisieren
(Monier-Williams Sanskrit-English Dictionary, 1899)
(3) Swami Vivekananda, Vedanta, Der Ozean der Weisheit, O.W.Barth Verlag 2006
Bildnachweis (19-06-17): Malerin-Bild von bridgesward auf pixabay, supta padāṅguṣṭhāsana-https://www.ilgiornaledelloyoga.it/supta-padangusthasana